Edwin-Scharff
Haus Neu-Ulm
Brandschutz
Entrauchungssimulation zeigt kostengünstige Alternative
Im Jahr 2010 beschloss der Ulmer Stadtrat, das Edwin-Scharff-Haus, eine mittelgroße Veranstaltungshalle, um einen Seminarbereich zu erweitern. Gleichzeitig sollte das Bestandsgebäude brandschutztechnisch den aktuellen Anforderungen angepasst werden. Ursprünglich war geplant, dass im Brandfalle der Bühnenraum durch eine massive Metallplatte vom Zuschauerraum abgetrennt werden kann. Hierfür hätte ein komplett neuer Bühnenturm errichtet werden müssen. Diese gigantische Umbaumaßnahme hätte das Budget bei weitem Überschritten. Die Suche nach einer alternativen Lösung begann.
Simulieren statt sanieren
Eine wesentlich kostengünstigere Lösung mit einem schwer entflammbaren Bühnenvorhang schied als Alternative zunächst aus. Es sei denn, es konnte der Nachweis erbracht werden, dass mit diesem Vorhang die geforderten Brandschutzziele erreicht werden können. Die Rahmenbedingungen für die Entrauchungssimulation waren also klar.
Stadt Neu-Ulm Gebäudemanagement
Bernhard von Busse Architekt BDA, München
Brandschutz
Ziel dieser Brand- und Rauchgassimulation ist der Nachweis einer sicheren Entfluchtung der Zuschauenden aus dem großen Saal und dem Galeriebereich sowie der Darstellenden aus dem Bühnenbereich über einen ausreichend langen Zeitraum bei den ungünstigsten angenommenen Brandszenarien.
- Niedrigenergetischer Kleinbrand auf der Bühne
- Hochenergetischer Brand auf der Bühne
- Brand im Zuschauerraum direkt unterhalb der Galerie (Stuhlbrand)
Zunächst mussten alle für die Berechnung des Modells relevanten Daten ins System eingepflegt werden. Da die Baupläne aus des 70er Jahren noch nicht in digitaler Form vorlagen, wurden die Gebäudedaten von Hand erfasst. Auch alle Details der Ausstattung sind minutiös bewertet worden. So wurde z. B. ein Sitz der Bestuhlung „geopfert“ und im Labor angezündet, um so exakte Brandlastdaten der gesamten Saalbestuhlung zu erhalten.
Computersimulation
Die Brand- und Rauchgassimulation basiert auf der Grundlage von mathematischen, physikalischen und chemischen Modellen. Dabei lassen sich beispielsweise Temperaturverläufe, Sichtweite, Rauchdichte, Druck, Strömungsgeschwindigkeiten und die Ausbreitung von Ruß für ähnlich reale Bedingungen simulieren. Das entsprechende Simulationsmodell liefert einen Nachweis, wie das entsprechende Brandszenario verlaufen könnte.
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- Name:
- Joachim Lorösch
- Position:
- Prokurist / Fachbereich Brandschutz
- Telefon:
- + 49 731 509 95 50
- info@umt-ing.de